Die CD-ROM:
Buchenwald - Ein Konzentrationslager

Herausgegeben im Auftrag der Lagergemeinschaft Buchenwald-Dora/
Freundeskreis e.V

mehr dazu unter
ww.kz-buchenwald.de

Rückblick

Buchenwald Gedenkfeier 2008: Internationales Jugendtreffen war großartiger Erfolg

Kundgebung Jugendtreffen Buchenwald 200810.-15. April 2008 - Etwa 1000 junge Menschen aus über 20 Ländern trafen sich anlässlich des 63. Jahrestages der Selbstbefreiung des KZ Buchenwald in Weimar.

Unter dem Motto "Europäische Jugend auf den Gleisen der Demokratie und der Freiheit" folgten sie dem Ruf des "Institute des Véterans" (Belgien) und der "Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten" zu einem internationalen Treffen mit Veteranen des antifaschistischen Kampfes. In diesen Tagen fanden zahllose Gespräche zwischen Jugendlichen aus den verschiedenen Ländern statt, gemeinsam besuchte man die KZ Gedenkstätte Buchenwald. Es gab Begegnungen mit Veteranen des antifaschistischen Widerstands, eine Gesprächsrunde zum Spanischen Bürgerkrieg und politische Debatten über Rassismus und Neofaschismus in Deutschland und Europa.

Höhepunkt des Jugendtreffens waren der Gedenkgang der Jugend von Weimar nach Buchenwald. Am Ende dieses 8,5 km langen Marsches wurden die Teilnehmer von Buchenwald-Überlebenden begrüßt, die symbolisch die historische Stafette an eine junge Antifaschistin übergaben.
Am Sonntag wurde diese Verbundenheit eindrucksvoll auf der Gedenkzeremonie des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora und Kommando auf dem Appellplatz und der abschließenden Kundgebung des Jugendtreffens am Glockenturm unter Beweis gestellt. Unter Voranschreiten der Traditionsfahnen der Veteranen und der FIR bildeten über 1500 Menschen eine Brücke zwischen diesen beiden Veranstaltungen.

Am Glockenturm sprachen der Buchenwald-Häftling Floréal Barrier, der belgische Minister der Verteidigung Pieter de Crem und der Präsident der FIR Michel Vanderborght. Zum Abschluss formulierten Jugendliche in 14 Sprachen ein politisches Versprechen an die Überlebenden des Konzentrationslager.
Michel Vanderborght (FIR) erklärte: "Die war ein großartiges Zeichen der Verbundenheit von Antifaschisten aller Generationen. Und die KZ-Gedenkstätte Buchenwald war genau der richtige Ort, an dem dies dokumentiert werden konnte."

Dr. Ulrich Schneider, Generalsekretär der FIR

Verantwortlich für das Projekt waren:
Institute des Vétérans, Brüssel (Belgisches Verteidigungsministerium) und die Internationale Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten, Berlin.


10.-15. April 2008: Internationale Jugendtreffen in Buchenwald/Weimar zum Gedenken an den Jahrestag der Selbstbefreiung

1.000 europäische Jugendliche auf den Gleisen von Freiheit und Demokratie

Was war die Idee?
Im Jahre 2008 ist der 60. Jahrestag der Verabschiedung der Deklaration der universellen Menschenrechte. Die Erinnerung an dieses Datum war der Ausgangspunkt – der Kampf der Völkergemeinschaft gegen Faschismus und Krieg als Anknüpfungspunkt für eine symbolische Aktion mit Jugendlichen aus vielen europäischen Ländern. Es ging um die Verteidigung der Demokratie und den Widerstand gegen (Neo-)Faschismus.

Es sollte in der Veranstaltung und in der Begegnung zwischen den jungen Menschen gemeinsam mit Veteranen deutlich werden, dass Freiheit und Demokratie, dass die Menschenrechte bis heute bedroht sind und man wachsam und aktiv gegen Faschismus und Krieg, für Demokratie und Menschenrechte sein muss.

Warum Buchenwald?
Die Gedenkstätte Buchenwald liegt nicht nur "im Herzen Deutschlands", sie ist auch eng verbunden mit der Stadt Weimar (Kulturstadt Europas 2000). Buchenwald als historischer Ort ist ein bleibendes Symbol für die Missachtung der Menschrechte und Menschenwürde. Das KZ und die heutige Gedenkstätte dokumentieren auch die europäische Dimension der inhaltlichen Thematik, waren doch hier Menschen aus weit über 30 Nationen eingekerkert.

Buchenwald zeigt aber auf der anderen Seite auch eine Perspektive, die das Leiden und die Verfolgung überwinden kann, das solidarische Handeln, den internationalen Widerstand, der in dem aktiven Beitrag der Häftlinge für die eigene Befreiung am 11. April 1945 mündete.

Aus diesem Handeln entspringt auch der Schwur der Häftlinge von Buchenwald vom 19. April 1945, in dem es heißt: "Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung, die Schaffung einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel! Das sind wir den gemordeten Kameraden schuldig!"
Damit ist Buchenwald nicht nur ein Symbol des faschistischen Terrors, sondern auch des antifaschistischen Überlebenswillens.

In Anknüpfung an die Deportation von vielen tausend Häftlingen mit dem Zug nach Weimar Buchenwald kam auch die belgische Delegation mit einem Sonderzug nach Weimar.

Wer organisierte dieses Treffen?
Verantwortlich vorbereitet wurde das Projekt vom Institute des Vétérans, Brüssel (Belgisches Verteidigungsministerium) und der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten, Berlin.
Kooperationspartner waren das Internationale Komitee Buchenwald-Dora und Kommandos (Paris) sowie nationale Mitgliedsverbände der FIR in verschiedenen europäischen Ländern und Israel, insbesondere die VVN-BdA in Deutschland.

Wer nahm teil?
Junge Europäer aus möglichst vielen Ländern der europäischen Gemeinschaft und darüber hinaus. Das erste Kontingent bildeten bereits 350 Teilnehmende, die aus Belgien anreisen. Darunter waren 250 Schülerinnen und Schüler aus allen 10 belgischen Provinzen. Diese Teilnehmenden wurden von den Provinzen selber benannt. Etwa 50 Schülerinnen und Schüler aus der Internationalen Schule in Brüssel und 50 junge Franzosen aus Nordfrankreich.

Als zweite große Gruppe war ein Kontingent von 300 Teilnehmenden angkündigt, die ebenfalls mit einem Sonderzug aus Moskau anreisten.

Weitere Teilnehmende kamen aus dem europäischen Ausland: aus Frankreich (Association Francaise Buchenwald-Dora), Italien (Rom und Umgebung; ANPI); Ungarn (MEASZ – Ungarischer Verband der Widerstandskämpfer und Antifaschisten), Dänemark, Niederlande, Österreich, Tschechische Republik und aus Russland und weiteren Staaten der ehemaligen Sowjetunion.
Außerhalb des Kontingents europäischer Teilnehmenden nahmen zahlreiche deutsche Jugendliche, davon viele aus Thüringen, an den Begegnungen in Weimar und insbesondere an der zentralen Zeremonie teil.

Wann fand was statt? (Programminhalt und -ablauf)

Donnerstag, 10. April 2008
Eintreffen der Gruppen und Quartiernahme


Freitag, 11. April 2008
Vormittags: Möglichkeit zur Teilnahme an der Feierstunde der Gedenkstätte Buchenwald zum Jahrestag der Selbstbefreiung des KZ Buchenwald am 11. April 1945. (Beginn 11.00 Uhr auf dem Appellplatz)

Nachmittags:
- Führungen durch die KZ-Gedenkstätte Buchenwald (in Gruppen)
- Stadt Weimar – Spurensuche zur deutschen Geschichte (Weimarer Republik)

Abends: Diskussionsrunden in Weimar
a) Gesprächsrunden mit Zeitzeugen aus Buchenwald und anderen KZ
b) Flucht und Vertreibung – Umsiedlungen nach dem zweiten Weltkrieg
c) Neofaschismus in Deutschland und Europa – antifaschistische Perspektiven
(Orte: In den Jugendherbergen und Jugendzentren)

Samstag, 12. April 2008
Jugendaktionstag mit Thüringer Jugendlichen
Siehe separates Programm

Sonntag, 13. April 2008
Vormittags: Ankunft auf dem Ettersberg
Möglichkeiten zum Rundgang durch die Ausstellung und über die Außenanlagen

13.00 Uhr Beginn der Gedenkveranstaltung des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora auf dem Appellplatz

14.00 Uhr gemeinsamer Gedenkgang zum Glockenturm (Mahnmal)

14.45 Uhr Beginn der Kundgebung des Internationalen Jugendtreffens unter Teilnahme von Vertretern der belgischen Regierung

15.45 Uhr Abschluss mit einem Rundgang und Kranzniederlegungen auf der Straße der Nationen

Anschließend: Rückkehr nach Weimar

Abends: Abreise der Teilnehmenden
Informeller Abschluss in den Quartieren in Weimar.

Montag, 14. April 2008
Möglichkeit zur individuellen Erkundung der Stadt Weimar.
Abreise der restlichen Teilnehmenden

Fragen der Finanzierung und Unterstützung
Das Projekt speiste sich aus unterschiedlichen Quellen. Es gab staatliche Förderung, Stiftungen und Eigenbeiträge der unterstützenden Organisationen und Teilnehmenden.

Jean Cardoen/Ulrich Schneider


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